Zur Geschichte

Zur Gründungszeit des SchützenvereinsSt. SebastianMaumke e. V. Anfang 1920 zählte das Dorf gerade 650 Seelen. Erst seit wenigen Jahren betreute ein katholischer Pfarrvikar die Gemeinde und das erste Dorfschulhaus war genau zwei Jahrzehnte alt. Nur noch fünf der ehemals elf alten Bauernhöfe säten und ernteten in den Felduren und das Handwerk, der Handel sowie das Gewerbe wirtschafteten in bescheidenen Maßen. Lediglich das WalzwerkChristinenhüttesowie der Meggener Bergbau sicherten Arbeit und Brot. Nach dem verlorenen Weltkrieg zogen dunkle Wolken am Horizont auf. Ination und Arbeitslosigkeit sollten die nächsten Jahrzehnte bestimmen.

Ungeachtet dieser Zeitzeichen rief man in Maumke den Schützenverein ins Leben. Die Initiative dazu ergriff ein döricher Junggesellenclub. Dieser Club, selbst erst am Ende des Ersten Weltkrieges gegründet, zielte auf die Pege und Erhaltung von Brauchtum und Sitte. Nun, im September 1920, gründete sich in seiner Nachfolge der Schützenverein Maumke. Zu seinem ersten Vorsitzenden wählte man im Gasthof Hufnagel den Bauern Heinrich Duwenhögger. Unverkennbar wird im Hintergrund der Ereignisse die ordnende Hand des damaligen Pfarrvikars Clute sichtbar. Maßgeblich lenkte und leitete er auch das weltliche Dorfgeschehen. Mit dem NamenSt. Sebastianreihte sich der Verein in die rheinischwestfälischen Erzbruderschaften ein und verpichtete sich damit ihren Idealen, nämlich der Pege von Glaube, Sitte und Heimat.

Gemessen an den Nachbarvereinen Meggen (1861) oder Förde/Grevenbrück (1865) erfolgte die Maumker Vereinsgründung relativ spät. Man besuchte die Nachbarfeste bis dahin. 1910 regierte sogar ein Maumker Schützenkönig, der Walzmeister Heinrich Quast, im Dorf Förde.

Das erste Maumker Schützenfest fand am 19. und 20. Juni 1921, verbunden mit einem Gesangfest, statt. Ein Lakenzelt auf der Wiese vor dem Gasthof Erwes vereinte erstmals in der Geschichte die Dorfbewohner und ihre Gäste miteinander. Zweifellos ein Jahrhundertereignis und ein wichtiger Schritt zur dörichen Eigenständigkeit.

 

In den nachfolgenden Jahren musste der Schützenverein hart um seine Existenz kämpfen. Die Festgenehmigung beruhte weiter auf einem Gesangfest am ersten Tag und dem Schützenfest am zweiten Tag. Bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg führte deshalb der Männergesangverein seine Fahne im Schützenfestzug mit. Schon 1923 ließ die wirtschaftliche Notlage kein Schützenfest zu. Stattdessen diente der Erlös einer Sammlung zur Anschaffung der Vereinsfahne. Auch 1926 wurde kein Fest gefeiert. 1928 trat an die Stelle des Schützenfestes das silberne Jubiläum (1903-1928) des MGVCäcilia. Auch die ständig wechselnden Festplätze wirkten sich nachteilig aus. Neben dem Gasthof Maas mit eigenem Saal musste immer wieder auf gerade verfügbare Dorfwiesen ausgewichen werden. 

 

Die Uniform der Maumker Schützen, grüne Mützen, weiße Hose und dunkle Jacke, war der seiner Nachbarvereine angepasst. Ihre Anschaffung erfolgte nur zögernd. Selbst die wenigen Mannschaftsdienstgrade trugen einfaches Lederzeug und nur den Offizieren blieben teures Koppelzeug und Degen Vorbehalten.

  

Ausdrücklich förderte das damalige NS-Regime den Schießsport. Die alten Ideale der Schützen hingegen wurden in dieser Zeit verbannt. So kam es wie es kommen musste. Wenige Wochen nach dem Schützenfest von 1939 brach der Zweite Weltkrieg aus. An seinem Ende ruhten neben den 19 Gefallenen des Ersten Weltkrieges weitere 64 Söhne des Dorfes in fremder Erde.

 

Eine würdige Gedenkstätte, das Ehrenmal der Gefallenen auf dem Bauken, vereint alljährlich zu Beginn des Schützenfestes Schützen und Dorfbewohner im feierlichen Gedenken.

 

1949 fand auch das erste Schützenfest nach dem Zweiten Weltkrieg statt. Eine Armbrust ersetzte die Gewehre, strenge Auagen engten das Fest noch ein. Unverzüglich stand auch wieder ein Platzerwerb bzw. der Festhallenbau in der Diskussion. Diesmal schritt der Verein zur Tat. Platzerwerb und Hallenbau lautete die Beschlussempfehlung. Alle stimmten zu. Die nachstehende Übersicht verdeutlicht den zeitlichen Ablauf der Planungs- und Bauarbeiten.

 

1948 - Erste Pläne zum Grunderwerb und zum Bau einer Schützenhalle werden diskutiert

 

1949 - Der Gastwirt Johann Erwes schenkt dem Schützenverein das heutige Festplatzgelände

 

1950 - Erneute Planungsdiskussion über das Bauprojekt. Auch eine Umsetzung bestehender Baracken wird erwogen.

 

1951 - Baubeginn einer freitragenden Schützenhalle. Pfeiler und Stützen werden erstellt.

 

1952 - Wegen der schwierigen Finanzfrage ruhen die Bauarbeiten vorübergehend.

 

1953 - Weiterbau der Festhalle und der Zuwegung dorthin.

            8. August: Richtfest

            29. August: Im Rohbaundet ein großes Dorffest statt.

 

1954 -1958 Innenausbau und Herstellung der Außenanlagen

  

1959   3. Oktober: Einweihung. Das Werk war vollbracht.

 

Bei ihrem ersten Besuch in der Schützenhalle erwartete die Dorfbewohner lediglich ein trister Rohbau. Alles andere rund herum war improvisiert. Immerhin boten die eigenen vier Wände bereits mehr Komfort, als die bisher benutzten Lakenzelte. Unbekümmert begannen die Schützen daher mit dem Ausbau.

  

Das erste Mobiliar in der Halle, Holztische und -bänke, zimmerten die Schützenbrüder selbst. Man rückte damals noch enger zusammen und fühlte sich pudelwohl auf hartem Holz. 

 

Ursprünglich lag der Haupteingang an der Vorderfront der Halle. Vor dem sich anschließenden Thekenraum herrschte bei allen Festen stets dichtes Gedränge. Die Schützen pegten ihr Bier und den Schnaps im geselligen Kreis zu trinken. Der einmarschierende Festzug dünnte hier immer stark aus und verlor so manchen Getreuen vor dem Zapfhahn.

 

Bei einem größeren Umbau verlegte man dann den Haupteingang an die Nordseite. 

 

Trotz der großen Mühen und der lange währenden Bauarbeiten, vielleicht auch gerade deshalb, festigte und entwickelte sich das Vereinsleben mehr und mehr. Der alte Schützensport, das Preisschießen, lebte in der neuen Halle unverzüglich wieder auf. Ein eigens hierfür gebildeter Schießclub förderte fortan diesen Sport.

 

Den Höhepunkt im dörichen Alltag aber bildet alljährlich das Schützenfest. Jung und Alt versammeln sich an den Schützenfesttagen auf dem Festplatz oder in der Schützenhalle. Gegenüber den früheren Jahren sind die Festtage von Samstag/Sonntag/Montag auf Freitag/Samstag/Sonntag verlegt worden. Statt im Monat Juni/Juli wird im August gefeiert.

 

Das herausragende Ereignis des Festes ist zweifellos das Vogelschießen. Abgesehen von einer kurzzeitigen Abweichung fand dieser Wettstreit stets an der sog.Vogelstangestatt. Ihr Standplatz liegt am uralten Weg zurSpeckschlade(= specula) und ist dem Saalgebiet vorgelagert. Strenge AuagenKugelfang, fester Gewehrstand, Absperrungen usw. - dienen heute der Sicherheit. Neben den Schützen ringen seit über fünf Jahrzehnten auch die Jungschützen des Vereins um eine eigene Königswürde. Ein bunter Festzug zieht alljährlich von hier aus mit den neuen Königen in die randvoll besetzte Festhalle zur Königsproklamation.

 

Die Bindung des Vereins an die Kirche blieb trotz einer inzwischen veränderten Gesellschaft bis heute erhalten. Schützenmesse und Ständchen am Pfarrhaus entsprechen altem Brauch. Der Pfarrer nimmt persönlich am Fest teil.

 

Nach einer unruhigen Zeitperiode mit raschen Vorstandswechseln stabilisierte sich aber das Vereinsleben wieder. Die Vorsitzenden dieser Sturm- und Drangzeit, Paul Kleine, August Wagener, Longinus Duwenhögger und Albert Patt, gaben ihr Bestes.

 

Nachfolger dieser Vorsitzenden wurden:

Stephan Schneider 1964 - 1976 (+)

Gerhard Scheele 19761988

Hermann-Josef Nöcker 1988 1998

 

In mühevoller Kleinarbeit wurde der Verein mehr und mehr zu dem, was er heute ist. Im Jahre 1995 gründeten sich zwei Korporalschaften, die seit dem engagiert und mit viel Freude am Schützenwesen in Maumke mitarbeiten.

 

Die Schützenhalle wurde stetig erweitert und modernisiert. Dem sehr umfangreichen Umbau der Theke zum "Volltreffer" des Vereins folgte eine Modernisierung der Innenfassade. Neue Herrentoiletten wurden ebenso installiert wie, zuletzt im Jahre 2017, eine komplett neue Küche. Letzere macht die Maumker Schützenhalle besonders attraktiv für Veranstaltungen aller Art und auch für Ferienfreizeiten, die schon lange in Maumke stattfinden. Bereits im Jahr 2015 wurde die alte Schießbahn der aufgelösten Sportschützenabteilung zu einem neuen Raum für kleinere Veranstaltungen umgebaut.

 

Der Schützenverein war und ist aber auch stets an einer Mitgestaltung des Dorfleben interessiert. Veranstaltungen wie das Waldfest, der Kinderkarneval oder auch das Kinderschützenfest wurden in Kooperation mit anderen Vereinen oder auch im Alleingang ins Leben gerufen und etabliert. 

 

Nachfolgende Vorsitzende:

Lorenz Kaiser 1998 - 2011 (+)

Christopher Scheele 2012 - heute

 

Bilder


Kontakt

Schützenverein St. Sebastian Maumke e. V.

Kontakt:

Geschäftsführer Julian Finke

Mail:  julefi@aol.com 

Hallenweg 6

57368 Lennestadt